Chronik des Linzgaus

764: Erste bekannte Erwähnung eines Grafen Warin im Linzgau, von dem eine ganze Grafenreihe weiter geleitet werden kann

771/783: Erste urkundliche Erwähnungen einer Graftschaft im Linzgaus im Urkundenarchiv der Abtei Sanct Gallen der Regierungszeit von Karl des Großen (Urkunde von 771, Urkunden von 783)

861/890: Erste bekannte urkundliche Erwähnung der Grafschaft Linzgau, bei der klar wird, dass das Einzugsgebiet der Grafschaft nicht mit der Gaulandschaft übereinstimmt. Die Grafschaft umfasste neben dem Linzgau den Argengau (Urkunde von 861), den Rheingau als auch den Schussengau (Urkunde von 890)

Meilensteine der Geschichte der Grafschaft Linzgau

764: Zu Beginn des 8. Jahrhunderts (bis 744) werden erstmals Grafen im Bodenseegebiet eingesetzt. In der Lex Alemanorum, die wohl erste merowingische Verfassung, wird der Graf mehrmals erwähnt. Die Alemannen unterstanden zu dieser Zeit den Karolingern (Franken). Allerdings gab es zunächst noch keine Grafschaften. Der Graf war eine Amtsbezeichnung des Königs. Diese gab es aber schon vor den Karolingern in der Merowingerzeit. Der Graf hatte richterliche Gewalt und übernahm neben den Zentenaren den Vorsitz bei Gericht. Eine mögliche Todesstrafe musste vor dem Herzog gebracht werden. Dem Herzog stand unter Zustimmung des Volkes die Einsetzung von Graf und Zentenar zu.

Die Grafenwürde war nicht erblich, auch wenn oft Mitglieder einer gleichen Familie den Grafentitel hielten. Im Jahre 764 wird erstmals ein Graf Warin, ein Franke, im Linzgau erwähnt. Er war gemeinsam mit Graf Ruthard, ebenfalls Franke, als eine Art Statthalter in Alemannien vom Karolingerkönig Pippin zu sehen. Sie hatten die Aufgabe die Grafschaftsverfassung der Karolinger einzuführen und umzusetzen. So sollte Alemannien in das Frankenreich integriert werden.

861: Im alemannischen Raum wird im Urkundenbuch St. Gallen erstmals 861 von einer Grafschaft Linzgau gesprochen.

1135: Die Grafschaft Linzgau wird zur Grafschaft Heiligenberg.

1277: Die Grafschaft Heiligenberg geht in die Grafschaft Werdenberg über.

1535: Die Grafschaft Werdenberg geht an die Grafschaft Fürstenberg über.